Persona UX: Was denkt die Obere Mittelschicht?
Die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen, die den Wünschen und Vorlieben von gewissen Gesellschaftsschichten gerecht werden, kann eine herausfordernde Aufgabe sein. In diesem Artikel stellen wir vier Persönlichkeiten der Oberschicht vor. Jede mit unterschiedlichen Merkmalen, die helfen, ihre Bedürfnisse und Anliegen besser zu verstehen.
Die alte strukturkonservative Elite.
David ist 78 Jahre alt. Er glaubt an Erfolg und Verantwortung. Beides meint er, selbst in der Hand zu haben. Sein ganzes Leben baut darauf auf, seinen Status als gebildeter und vermögender Mann zu leben und zu zeigen. Er wünscht sich Exklusivität und geordnete Abläufe. Postmoderner Schnickschnack ist nicht seine Sache. David mag es, in den „richtigen“ Kreisen dazu zu gehören. Was er nicht mag, sind Dinge, die keinen Sinn haben, wie Projektionen von Videos in der Oper, denn was bringt das?
Die global orientierte und moderne Elite.
Simone ist 52 Jahre alt. Sie glaubt an Effizienz und Innovation. Probleme, die bestehen, sind hier, um gelöst zu werden. Sie ist liberal und kosmopolitisch orientiert und steht für Eigenverantwortung. Sie liebt exklusive Gegenstände, Konsumgüter der Hochkultur und ist digital affin. Simone mag die Qualität und Aura von Hochwertigem. Was sie nicht mag, ist, wenn Produkte nicht mit der Zeit gehen. Heutzutage müssen hervorragende digitale Lösungen bestehen und zwar in allen Bereichen ihres Lebens.
Die individualistische Lifestyle-Avantgarde.
Matilda ist 51 Jahre alt. Sie versteht sich als progressive Realistin. Was das heißen soll? Sie blickt optimistisch in die Zukunft, auch wenn ihr bewusst ist, dass die vor uns liegenden Herausforderungen groß sind. Nachhaltiger Lebensstil ohne Verzichtsideologie, das ist ihr Ding. Matilda mag es, wenn es neue spannende Veranstaltungen und Produkte gibt, die sie überraschen und die sie faszinieren. Was sie nicht mag, sind verstaubtes Image und das elitäre Wichtiggetue mancher Menschen. Denn das haben wir 2023 doch alle bitte nicht mehr nötig, oder?
Die systemkritische ehemalige Mitte.
Ferdinand ist 63 Jahre alt. Er wünscht sich gesicherte Verhältnisse. Nach all dem Hin und Her durch Corona und Krieg will er, dass alles wieder ebenso ist, wie es war. Denn es war gut so! Er ist der „Mittelstand“, der dieses Land trägt und deswegen hat der Staat auch ihn zu unterstützen! Denn wo kommen wir den hin, wenn sogar Menschen wir er sich nicht mehr leisten können, was ihnen zusteht. Ferdinand mag Produkte mit Tradition und Geschichte, – denn hier ist die Welt noch in Ordnung. Was er nicht mag? Alles online erledigen!
Die weltoffenen Kritiker:innen.
Engagiert! Souverän! Roland ist 58 Jahre alt und zählt zur Bildungselite mit postmateriellen Wurzeln. Er ist selbstbestimmt und wünscht sich eine pluralistische Welt, diskriminierungsfrei und divers. Er ist das gesellschaftliche Korrektiv, den irgendjemand muss es ja sein und besser er macht das als andere. Roland mag es, wenn junge Menschen aus Kunst und Kultur werden. Das ist wichtig, denn wie sollen sie es denn sonst schaffen. Nicht besonders toll findet er den politischen Opportunismus in unserem Land.